Pedro Lenz & Christian Brantschen
«Primitivo»
Pedro Lenz und Christian Brantschen sind wieder zusammen unterwegs. Nachdem die Reaktionen auf «die schöne Fanny» so positiv ausgefallen sind, bringen sie ihr neustes Bühnenprogramm in die Kleintheater. In rhythmisierter und dennoch ungekünstelter Alltagssprache erzählt Pedro Lenz vom Leben dieser Personen aus dem Mittelland, welche auch in jede andere Region der Schweiz passen würden. Der Pianist Christian Brantschen spielt den einfühlsamen Soundtrack, welcher er den Protagonisten auf den Leib geschrieben hat.
Sommer 1982, Polo Hofer in der «Traube» in Wynau, im Publikum Charly, der Maurerstift, auch Laurence, «wo usgseht wi di jungi Simone Signoret», ist da, aber in Begleitung von Graber, «däm Sträber», und Charly dämmert es, dass er bei Laurence wohl nicht wird landen können. Da hilft nur ein Bad in der Aare und eine Flasche Bacardi. Umso mehr als Tage zuvor sein Freund Primitivo gestorben ist. Primitivo, «dä aut Philosoph», wie er auf der Baustelle genannt wird, geboren in Asturien, zeit seines Lebens Maurer.
Liebevoll porträtiert Pedro Lenz die beiden, den Alten, der viel in der Welt herumgekommen ist, und den Jungen, der nicht viel weiter als bis zum Waldfest in Herzogenbuchsee fährt. Samstags sitzt Charly manchmal in Primitivos Zimmer und bei Forelle, Schinken, Käse, Weisswein reden sie nicht über «d Büez», sondern über Bücher. Weil Bücher, wie Primitivo sagt, «eim bim Nochedänke chöi häufe».
Mit Lenz und Brantschen (Tastenmann von Patent Ochsner) haben sich zwei Bühnenkünstler gefunden, die sich hervorragend ergänzen. Mit spielerischer Leichtigkeit verführen sie das Publikum sowohl mit leisen Tönen als auch mit packender Spannung. Die Premiere feierte das Duo Ende September in der Mühle Hunziken, seither ist das Programm bis Frühsommer 2022 auf Tournee.
Pedro Lenz (Text) mit Christian Brantschen (Piano)
Bestuhlter Anlass, freie Platzwahl.