Spendenaktion für Deutschkurse für Geflüchtete – Kulturfabrik Kofmehl
Spendenaktion für Deutschkurse für Geflüchtete

Spendenaktion für Deutschkurse für Geflüchtete

Mitarbeitende der Kulturfabrik Kofmehl verzichten für einen Abend auf ihren wohlverdienten Lohn und spenden gemeinsam für den Verein deutsch@PH. Warum das absolut sinnvoll und nötig ist, lassen wir die Geflüchteten gleich selbst erklären. 

Yes, we did it again! Wie bereits vor zwei Jahren verzichten Mitarbeitende der Kulturfabrik Kofmehl für einen Abend auf ihren wohlverdienten Lohn und spenden gemeinsam für den Verein deutsch@PH. Warum das absolut sinnvoll und nötig ist, lassen wir die Geflüchteten gleich selbst erklären.

Weil ich in der Schweiz bleibe. Weil es mir in der Schweiz gefällt. – Sajad

Im Jahr 2015 meldete die UNO-Flüchtlingsorganisation UNHCR, dass seit ihrer Gründung im Jahr 1950 noch nie so viele Menschen auf der Flucht waren. Vor Krieg, Gewalt oder Armut flüchtend, nahmen Menschen den weiten Weg über die damalige Balkanroute auf sich, um in Ländern wie der Schweiz, Deutschland oder Frankreich Schutz zu suchen. Die Lage auf diesem Weg gestaltete sich allerdings prekär, der Winter nahte und so haben sich Mitarbeitende der Kulturfabrik Kofmehl damals zum ersten Mal dazu entschieden, für einen Abend auf ihren Lohn zu verzichten und den Erlös der Organisation Open Eyes Balkanroute zu spenden.

Heute, zwei Jahre später, hält sich das Thema Flucht prominent in den Medien, in unseren Köpfen und Diskussionen. Seit 2015 fand der lange, kräfteraubende und oft gefährliche Weg für viele dieser Menschen in der Schweiz ein Ende –für einige auch in Solothurn. Hier können sie vorerst einmal bleiben. Sei es, um auf die Bearbeitung ihres Asylgesuchs zu warten oder um sich bei einem positiven Entscheid oder der vorläufigen Aufnahme ihr Leben einzurichten. Und damit beginnt ein neuer Weg.

Ich lerne Deutsch, damit ich in der Schweiz arbeiten kann. Ich lerne Deutsch, weil ich für meine Zukunft in der Schweiz viele Pläne habe. – Quasian

In der Schweiz bleiben bedeutet auch, in der Schweiz sein Leben zu bestreiten, und da gehört das Erlernen der Sprache unweigerlich dazu. Damit geflüchtete Menschen wie Quasian das tun können, sind sie auf Deutschkurse angewiesen. Im Kanton Solothurn allerdings sind entsprechende Angebote eher spärlich gesät. Im Mai vor zwei Jahren konnte beispielsweise nur ein Bruchteil der geflüchteten Menschen einen Deutschkurs besuchen. Obwohl der Kanton mittlerweile korrigierend eingegriffen hat, reichen die Mittel nicht aus, um allen einen Intensivkurs zu ermöglichen. Aus diesem Bedürfnis heraus entschied sich eine Gruppe PH-Studierende, darunter auch Elia Leiser und Dünya Kiliç, an der PH in Solothurn ein Angebot für Deutschkurse auf die Beine zu stellen. Mit der Unterstützung der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW), welche die Räumlichkeiten für die Kurse bereitstellt, konnte der Verein „deutsch@PH“ gegründet und das Projekt im Oktober 2016 gestartet werden. Heute bieten die Freiwilligen von deutsch@PH vier leistungsdifferenzierte Gruppen an und ermöglichen es damit bis zu 50 Geflüchteten, einen Deutschkurs zu besuchen.

Dünya und Elia arbeiten übrigens bei uns an der Bar und haben uns dort von ihrem tollen Engagement erzählt.

Ich finde, dass ich bei deutsch@PH besser Deutsch lerne als Zuhause. Ich hoffe, dass es deutsch@PH noch viele Jahre gibt. – Ali

Auch wir hoffen, dass es deutsch@PH noch lange geben wird. Wir finden das Engagement, die Eigeninitiative und die Kreativität der Freiwilligen von deutsch@PH bemerkenswert.

Wir haben uns deshalb entschieden, die erarbeiteten Stunden vom 31. Oktober 2017 an den Verein deutsch@PH zu spenden.

Mit der erarbeiteten Spende von 1’000 Franken können die Freiwilligen des Vereins neue Lehrmittel zur Vorbereitung und Durchführung der Kurse beschaffen – tschieh!