Spendenaktion für Flüchtlinge auf der Balkanroute

Seit über sechzig Jahren sind nicht mehr so viele Menschen auf der Flucht wie heute. Viele von ihnen kommen aus Syrien, wo seit Jahren Bürgerkrieg herrscht und wo die Situation selbst für Experten kaum mehr zu überblicken ist. Oder sie kommen aus Eritrea, Afghanistan, dem Irak oder anderen, von Gewalt, Armut oder Perspektivenlosigkeit geplagten Ländern. Um in Europa Schutz zu finden und Asyl zu beantragen, nehmen einige einen langen, kräfteraubenden und gefährlichen Weg auf sich. Dieser führt mitunter über die griechischen Inseln Lesbos oder Samos, wo die Menschen mehrere Tage darauf warten müssen, registriert zu werden. Die Versorgung in Griechenland und in den anderen Ländern auf der sogenannten „Balkanroute“ ist kaum gegeben.

Die Balkanroute führt über Griechenland durch Serbien, Ungarn und die umliegenden Länder nordwärts. Weil die meisten nur auf Durchreise sind, um in Deutschland oder Schweden ihr Asylgesuch zu stellen, scheinen diese Länder nur geringfügig daran interessiert zu sein, die flüchtenden Menschen zu unterstützen. Dies nicht zuletzt, weil die internationale Zusammenarbeit nur sehr dürftig zu funktionieren scheint. Es mangelt an Obdach, Essen, Trinken, Hygieneartikeln, kurz an alldem, was für das Überleben nötig ist. Mit den sinkenden Temperaturen wird die Lage zusätzlich prekär. Kinder sind davon besonders betroffen, einige von ihnen sind erschwerend sogar ohne Begleitung unterwegs.

Von der Lage der flüchtenden Menschen fühlen auch wir uns betroffen. Es erscheint uns wichtig, Solidarität zu zeigen und uns für diese Menschen einzusetzen und zwar mit denjenigen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen. Einige von uns haben bereits Kleider gespendet oder stehen in Kontakt mit Freunden, die sich wiederum für Flüchtlinge einsetzen. Wir wollen aber noch mehr tun, denn wir möchten nicht tatenlos zusehen, wie das herrschende Grenzregime sowie die Asylpolitik in einigen Ländern dazu führt, dass eine Vielzahl an Menschen ihr Recht, in anderen Ländern Schutz zu suchen, nicht wahrnehmen kann. Wir haben uns deshalb entschieden, die erarbeiteten Stunden vom 31. Oktober an die Organisation Open Eyes Balkanroute zu spenden.

Open Eyes Balkanroute entstand aus der Aktion Open Border Caravan, die zunächst als politischer Akt der Solidarität plante, flüchtenden Menschen über die Grenzen zu verhelfen. Als sie allerdings bemerkten, wie prekär sich die Situation auf der Balkanroute gestaltet, entschieden sie, politischen Aktivismus mit humanitärer Hilfe zu verknüpfen. Zurück in der Schweiz wurde so Open Eyes Balkanroute als basisdemokratische, selbstverwaltete Organisation mit politischer Absicht ins Leben gerufen. Die politische Absicht ist insofern zentral, als dass sie nicht nur den flüchtenden Menschen helfen wollen, sondern auch kritisieren, dass es eine Organisation wie sie erst braucht. Dennoch kommt die humanitäre Hilfe nicht zu kurz. Seit beispielsweise das UNO Flüchtlingshilfswerk und das internationale rote Kreuz aktiv geworden sind, werden die freiwilligen Helferinnen und Helfer vor allem dort tätig, wo sonst niemand hinkommt. Deshalb wird momentan auf der griechischen Insel Samos gekocht. Einer Insel neben Lesbos, auf der einige Menschen tage- wenn nicht wochenlang ohne Versorgung auf ihre Registrierung warten müssen.

Wir finden den Grundgedanken, die Arbeitsweise und vor allem auch den Mut von Open Eyes Balkanroute bemerkenswert. Wir freuen uns sehr, sie mit unserer Spende unterstützen zu können!

Apropos: Unsere Spende finanziert fünf Tage Kochen auf Samos. Yeah!

Du möchtest auch gerne helfen?
Hier geht’s zur Website der Organisation: www.balkanroute.eu
Und hier erfährst du noch andere Wege, wie du dich engagieren kannst: https://www.fluechtlingshilfe.ch/ich-moechte-fluechtlingen-helfen.html
Und hier geht’s zur Refugee Volonteering Map: www.refugeemap.com